Edelsteine im Industriepark

Neujahrsempfang des Gewerbeverbandes Industriepark Region Trier mit optimistischen Tönen

Optimistische Töne gab es beim Neujahrsempfang des Gewerbeverbands Industriepark Region Trier (IRT). Eine die Erfolgsgeschichte des IRT nachzeichnende Laudatio auf Landrat a.D. Richard Groß und der Blick auf aktuelle politische Rahmenbedingungen sollten den Unternehmern Mut machen.


Foto: BM Christoph HolkenbrinkChristoph Holkenbrink, Bürgermeister der VG Wittlich-Land (am Rednerpult), äußerte sich beim Neujahrsempfang des Industrieparks Region Trier in Föhren optimistisch über die Wirtschaftslage. Am Tisch links vorne Ehrengast Landrat a. D. Richard Groß, rechts sein Nachfolger Günther Schartz.
"Wirtschaft ist in beachtlichem Maße Psychologie", sagte Christoph Holkenbrink, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Wittlich-Land, beim Neujahrsempfang im Industriepark Region Trier in Föhren. So weckten die neue politische Situation in Berlin und die Wachstums-Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute Hoffnung und böten Unternehmen endlich wieder Perspektiven. Im Hinblick darauf riet er den 82 im IRT angesiedelten Betrieben, nicht nur die Möglichkeiten der gemeinsamen Außendarstellung wie Imagebroschüre, Internetauftritt oder Expo-Präsentation, sondern auch bestehende Kooperationen wie die mit der amerikanischen Handelskammer in Luxemburg zu nutzen. Für die weitere Erschließung des IRT seien neue Gelder bereitgestellt worden.

Vom Armenhaus zum Speckgürtel


Unternehmerischer Erfolg hänge von den politischen Rahmenbedingungen ab, meinte Gereon Haumann, Bezirksleiter der CDU-Mittelstandsvereinigung, der die Prinzipien Ludwig Erhards als Rezept für Wirtschaftswachstum und damit Prosperität des Mittelstandes beschwor. Zwar habe Angela Merkel Erhards Vorgabe, der Staat habe sich aus der Wirtschaft herauszuhalten und nur die Regeln zu bestimmen, bekräftigt, doch in der Praxis fehle noch die Umsetzung. Die steuerlichen Belastungen der Unternehmen müssten gesenkt, die Sozialversicherungskosten vom Faktor Arbeit abgekoppelt und Bürokratie abgebaut werden. Speziell in Rheinland-Pfalz gebe es noch viel Entwicklungsbedarf, erläuterte der Politiker anhand nicht mehr ganz aktueller Statistiken, die teilweise vom Anfang der 90er-Jahre stammten.

Aus jener Zeit, als die erfolgreiche Entwicklung des Konversionsprojektes IRT begonnen und dessen "Vater", Richard Groß, das Wort von der "1-A-Lage an der A 1" geprägt habe, wie Thomas Simon vom Vorstand des Gewerbeverbandes ausführte.

In seiner Laudatio auf den Landrat a. D., der wegen seiner Verdienste um den IRT als Ehrengast eingeladen war, hieß es, Groß sei nicht nur Macher, Kopf und Motor gewesen, er habe in seinen vielen Funktionen auch dafür gesorgt, dass der Kreis Trier-Saarburg insgesamt vom Trierer Oberbürgermeister inzwischen als "Speckgürtel" statt "Armenhaus" bezeichnet werde.

Groß kommentierte die Wandlung der französischen Hubschrauberbasis mit zwölf Beschäftigten zum heutigen Industriepark: "Das ist tatsächlich Konversion, mein lieber Mann", verwies aber, mit humoristischem Seitenblick auf die mit Glitzersteinen dekorierten Tische, auf die Erfolge der Unternehmen: "Ihre Betriebe sind die Edelsteine."

Ein Bild, das auch sein Nachfolger im Amt, Günther Schartz, in einer Antrittsrede aufgriff, die seine positive Einstellung zum IRT bekundete. Er habe sich bewusst im Sitzungssaal des IRT für die Landratswahl nominieren lassen, denn dieser Ort sei Symbol für "Wandel mit Köpfchen und Konzept".

Quelle: Trierischer Volksfreund (30.01.2006)

 

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